Warum heisst es WOHNzimmer?

Ich wohne doch in der ganzen Wohnung, nicht in einem Zimmer. Auch im Schlafzimmer, in der Küche, im Bad, im Büro: Ich habe in meiner Wohnung ein Homeoffice mit englischem Namen – Wohnungsbüro, Büro in der Wohnung, Heimbüro? Ich frag mal Chatty:

ChatGPT zur Bezeichnung Homeoffice

Während 3 Jahren hatte ich keine Möglichkeit, mein Wohnzimmer zu benutzen (siehe vorheriger Blog Beitrag). Als ich es wieder schön hergerichtet hatte stellte ich sehr erstaunt fest, dass ich das Wohnzimmer nicht vermisst hatte! Denn während es unbrauchbar war, hatte ich meine gemütliche Wohnküche, Wohnung, mein Bett-als-Sofa (zum Lesen, Video Editieren), Balkonien, der Sessel meiner Grossmutter im Badezimmer, das Bürozimmer – reichte vollkommen aus.

Dazu sollte ich wohl bemerken, dass ich schon seit Jahren nicht mehr fernsehe. Früher habe ich das Wohnzimmer für 2 Hauptaktivitäten genutzt: zum Fernsehen (auf einem der Schlafsofas loungend), und um mit Freunden oder Partner dort zu sitzen.

Die Freunde scharte ich die letzten Jahre stattdessen in der Küche um mich, bei meinen Einladungen zum Abendessen. Man ist doch irgendwie immer in der Küche bei Parties…

Das tolle „neue“ Wohnzimmer – ich hatte einiges umgeräumt – stand letztes Jahr fertig und vereinsamt da. Ich versuchte, mich auf die beiden Schlafsofas an unterschiedlichen Positionen im Zimmer stehend zu setzen zum Lesen und Video Editieren. Aber es kam keine gemütliche Routine auf. Ich machte nicht Feierabend und setzte mich ins Wohnzimmer. Ich setzte mich in die Wohnküche, aufs Bett, auf den Balkon ( im Sommer sowieso nur da) – oder ging raus, war verabredet, besuchte Veranstaltungen. Und bin beruflich viel reisend unterwegs. 

Mein Fazit: Ich brauche kein extra Wohnzimmer. Offensichtlich: ich wohne alleine und das sehr gerne. Es machte mich traurig, dass ich das Zimmer nicht mehr oft aufsuchte. Ich fand es so gemütlich und schön.

Ich wollte also etwas ändern, damit ich das Zimmer wieder annahm, wieder benutzte!

Dafür kamen erst das eine, dann absichtlich verzögert das zweite Schlafsofa über Kleinanzeigen in der Nachbarschaft verschenkt gut unter. Ich merkte, dass ich mich eben einfach schon lange nicht gerne dort hinsetzte. Zwischenzeitlich waren die Schlafsofas nach dem Tod meines Vaters und dem Erbe auf den Bauernhof gezogen, wo sie einfach absolut perfekt hinpassten für Gäste. Nun waren sie wieder da, zurück in Hamburg, wo ich sie vor zig Jahren bei Futonia gekauft hatte. 

Ich akzeptierte, dass sie für mich ausgedient hatten nach gut 20 Jahren, wobei sie noch „neuwertig“ aussahen. Und ich freute mich sehr über die erfreuten Abnehmer. 

Als Ersatz möchte ich einen extrem gemütlichen Sessel dort ins Zimmer stellen. Darüber ein weiterer Blog Beitrag später, viel später.

Und es zog ein Abstelltisch aus dem Bürozimmer ein. Der sollte an sich verschenkt werden, bis ich sah, dass er bei Ikea nicht mehr 75€ wie bei Kauf sondern 140€ kostete. Und ich erkannte, dass er im „Wohnzimmer“ einen super neuen Platz bekommen hat. Weiss, unauffällig vor dem Fenster, die Oberfläche soll so unauffällig und leer bleiben, ausser wenn ich sie benutze. 

Zwischenzeitlich zog für wenige Minute der robuste Küchentisch ein, andere Story, die hiernach folgt.

Derzeit stehen noch Dinge im Wohnzimmer, die weg sollen. Dafür habe ich wie gesagt 2 Wochen eingeplant irgendwann, wenn es dran ist, dieses Zimmer.

Schon jetzt freue ich mich auf mein neues Zimmer. 
Kein Wohnzimmer, denn ich wohne in der ganzen Wohnung.

Es ist dann mein Spielzimmer, mein Kreativzimmer. Ich habe auch schon ein passendes Schild dafür online gefunden, und statt Metall die laminierte Version an die Tür angebracht. 

Irgendwann ist es so weit. Nähmaschine, Aquarellmalen, Lesen – kreativ sein, entspannen…

Ach und es soll auch wieder die Yogamatte liegen, wie kurzzeitig schon einmal. Derzeit steht aber wieder zuviel drin abgestellt, das weiterziehen soll (wird!).

Nachfolgend ein paar Fotos meines früheren Wohnzimmers, das ich sehr gemütlich fand. Aus der Zeit, als ich es noch ganz normal täglich benutzte, wie man das so macht.

Achso, die Schlafmöglichkeiten für Gäste, die sind nun weg. Diese beiden Schlafsofas waren wirklich sehr bequem. Ich habe dort auch schon geschlafen, wenn es im Schlafzimmer wegen Bauarbeiten davor zu laut war, oder wenn mein seniorer Vater bei mir übernachtete. Gute Qualität, total in Ordnung – aber eben sowas von ungenutzt, und 2 riesige Teile! Alle 2 Jahre schlief mal ein Gast, im seltensten Fall 2, darauf. Das muss ich nicht vorhalten. Für den Notfall habe ich eine Luftmatratze plus Schaummatratze drauf, finde ich persönlich in meinem Auto super gemütlich.

Im nächsten Blogbeitrage: Ich habe bzw. hatte bis Juni eine „Wohnküche“

Ich brauche kein Wohnzimmer mehr
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